Während des ersten Weltkriegs wurden etwa 28 Milliarden Postsendungen durch die Feldpost befördert. Das waren vor allem
Briefe und Postkarten von der Heimat an die Soldaten oder umgekehrt von der Front nach Hause. Sehr viele dieser Belege sind heute – also nach über 100 Jahren - noch erhalten und die Mitglieder der
„Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost 1914 – 1918“ sammeln sie. Viele davon sind in Familienbesitz, aber man kann sie auch für wenig Geld auf Flohmärkten oder auf Tauschtagen
ergattern.
Feldpost war bis auf wenige Ausnahmen portofrei. Es sind die Stempel der Soldaten, die den Sammler vor allem interessieren. Meistens finden sich auf den Belegen zwei Stempel: Den Tagesstempel der Feldpostanstalt und einen Formationsstempel bzw. Truppenstempel.
Die Tagesstempel können direkt über die Feldpostanstalt Auskunft geben (Armee, Division, Feldpoststation usw.) oder sie sind aus Gründen der Geheimhaltung ohne diese Angaben.
Die Formationsstempel bzw. Truppenstempel ist der „Ausweis“, dass der Absender am kostenlosen Feldpostverkehr teilnehmen durfte. Von diesen Stempeln gibt es eine sehr große Zahl, weil selbst kleinste Einheiten solche Stempel hatten. Sie machen einen besonderen Reiz beim Sammeln aus, denn sie geben Auskunft über die Vielzahl der militärischen Einheiten. Viele Sammler haben sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert: z.B. Sanitäter, Flieger, Zeppelinfahrer, Pferdelazarette, Bahneinheiten, einzelne Regimenter.
Beim Sammeln der Feldpost wird deutlich, wohin der Krieg die Soldaten überall gebracht hat. Die Absenderangaben - aber auch die Motive der Postkarten - können auf Frankreich, Belgien, Ostpreußen, Russland, den Balkan – ja sogar auf die Türkei und Palästina als Einsatzgebiete hinweisen.
Das Reizvolle an dem Sammelgebiet „Feldpost“ ist also, dass man sich nicht auf das Aneinanderreihen von Stempeln beschränken muss. Man kann jeden Feldpostbeleg als ein einzigartiges historisches Dokument betrachten. Man kann erfahren, was Menschen vor über hundert Jahren gefühlt und gedacht haben und man lernt viel über diese Zeit. Dabei ist es allerdings vorteilhaft, sich etwas mit den postalisch-philatelistischen und den kriegsgeschichtlichen Hintergründen zu beschäftigen.
Ein Problem kann dabei am Anfang die alte Schrift sein. Aber auch diese kann man schnell lernen – sogar am PC. Und selber in dieser Schrift schreiben macht viel Spaß!
Das Sammeln von Feldpost hat absolut nichts mit Militarismus zu tun! Wer die Belege gelesen hat oder sogar einen Brief in der Hand hält, der wegen des Todes des Empfängers zurückging, wird etwas von der Grausamkeit des Krieges wissen.
Interessiert Sie das Thema Feldpost, dann können Sie sich einfach an die Geschäftsstelle wenden. Die „Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost 1914 – 1918“ sucht Mitglieder und bietet für einen niedrigen Jahresbeitrag vier umfangreiche Informationshefte im Jahr und die Möglichkeit, am Rundsendedienst teilzunehmen und mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen.
Der Begriff Feldpost bezieht sich auf die im Militärwesen organisierte Postversorgung der im Einsatz befindlichen Einheiten. Sie hält die Verbindung der Soldaten der Truppe zur Heimat als auch der Truppen untereinander aufrecht. Sie wird versorgt durch speziell ausgebildete Militärpersonen.
Unsere Publikation "Die deutsche Feldpost im Ersten Weltkrieg 1914 - 1918, Handbuch und Katalog" hat bei dem 3. Literaturwettbewerb der ArGen 2020 des BDPh in Verbindung mit dem Rauhut Literatur-Förderpreis 91 Punkte (Großgold) erreicht und damit in der Klasse "Printliteratur – Monografien und Handbücher" einen hervorragenden zweiten Platz belegt!!!
Auch unser vierteljährlich erscheinender Rundbrief sowie das Handbuch "Hohe Hausnummern" haben hervorragende Ergebnisse (Groß-Vermeil) erzielt!!!